Titel meines Beitrags:
" Von der Lust ein Schwein zu sein....
...
und kein Einhorn"
Die Kuratorin Kerstin Juschkat-Schafhaupt hatte die Idee, das Schwein wieder sichtbarer zu machen und vor allem die positiven Eigenschaften und die Nähe zum Menschen aufzuzeigen.
Das Wollschwein ist auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) in der Kategorie „Rassen aus anderen Ländern“ aufgeführt und war 2019 die gefährdete Nutztierrasse des Jahres und ist eine der ältesten, rein erhaltenen Schweinerassen Europas.
Ursprünglich kommt das Wollschwein aus Ungarn. Dort ist es ein nationales Kulturgut.
In 2019 entstand die Idee dem Wollschwein eine Ausstellung im Rahmen der Kulturveranstaltung Treppen Keller Hinterhöfe zu widmen. Kerstin Juschkat-Schafhaupt und Dr. Mathias Wiezorek luden Künstler*innen ein, sich mit dem Schwein auseinanderzusetzen.
Dann wurden immer mehr Veranstaltungen abgesagt, auch TKH. Ich habe die gedankliche Auseinandersetzung mit dem Thema erstmal an Seite gelegt.
Dann kam Ende Mai die knappe Whatsapp-Nachricht: Alles klar, die Ausstellung kann im Bistro Ringelnatz stattfinden, Vernissage am 4.7.
Upps.
Ja, und dann ging es los. Recherchieren, Skizzen wieder herauskramen, entwerfen, nähen, sticken…..
Hier der Werdegang der Arbeit:
Zuerst beschäftige ich mich mit dem Thema, lese mich ein, suche nach Symbolik, Verbindungen, Analogien etc. Dann geht es darum das geeignete Material aus dem Mixed Media Angebot zu finden bzw. die richtige Technik, um die Vision, die man vom fertigen Teil hat zu erreichen.
Ich habe mir Fotos von Schweinen angeschaut, zur Geschichte des Schweins nachgelesen, versucht, einen Bezug zu diesem Tier herzustellen. Weil, ehrlich gesagt, war das Schwein bisher weniger auf meiner Themenliste, obwohl meine Großeltern, als ich Kind war, Schweine gehalten haben und ich später auch Ökologische Landwirtschaft studiert habe.
Es entstand eine Skizze. Ich arbeite selten gegenständlich, zumindest habe ich noch nie wirklich reale Gegenstände oder Lebewesen (außer vielleicht Pflanzen) dargestellt.
Dann ging es in die Umsetzung.
Jetzt kommt die Auswahl der Garne für die Maschinenstickerei. Die Unterfadenspulen werden geladen. Ich bereite sie vorab vor und spule viele Spulen mit unterschiedlichen Farbtönen auf und wechsele tatsächlich ganz regelmäßig Ober- und Unterfaden.
So, das Schwein ist fertig. Wie soll der Hintergrund gestaltet werden? Ich habe mich für einen Stoff entschieden, den ich im letzten Jahr mit Siebdruck gestaltet habe und auf unserem Motorrad-Roadtrip ins Baltikum per Hand bestickt hatte.
Ja und jetzt hängt das Teil in der Ausstellung. Gestern war die Vernissage und ich bin ganz begeistert, welche tollen Arbeiten dort von 14 Künstler*innen gezeigt werden.
Hier ein kleiner Eindruck der Ausstellung:
Wollschwein: Mathias Wiezoreck |
eierlegende Wollmilchsau, Renate Thaler |
Blick in die Ausstellung, Arbeiten von Karin Rübesam und Ute Seiter-Stedeler |
Blick in die Ausstellung: Arbeiten von Karin Rübesam und Dr. Christine Herbold-Ohmes |
Witzige Ausstellungsidee. Stimmt, man nimmt Schweine überhaupt nicht als Tiere mit ihren Eigenheiten wahr, sondern nur als Fleischlieferanten.
AntwortenLöschenSchön, den Entstehungsprozess deiner Arbeit von Anfang bis Ende zu sehen. Interessant!
Du hast ja eine große Auswahl an rosa Garn :-)
Liebe Grüße Christiane
Hallo Ute,
AntwortenLöschenDein Schweinchen ist Dir gelungen, wirklich ! Es strahlt schweinisches Glück aus! So sollte es doch allen ergehen, und Schweine bringen doch Glück, oder ?
Liebe Grüße Luitgard
Liebe Luitgard, vielen Dank. Ja, wir alle wollen ein bischen vom Glücksschwein haben....
LöschenSuper sympatisch ist dein fröhliches Schwein! ...und wie ich sehe, war es auch eine Schweinearbeit! Das muss ich unbedingt im Original sehen, wie auch die anderen Arbeiten.
AntwortenLöschenIch mag Schweine total gerne, denn so mit 13 war ich bei der Geburt von ganz vielen (nicht allen) Schweinchen mit dabei, seitdem besteht die Schweineliebe! So schade, dass man nur noch selten welche draußen auf Weiden sehen kann!
Liebe Grüße - Ulrike
Liebe Ulrike, lass uns Anfang August mal treffen, die Ausstellung anschauen und dann bei uns im Dorf Freiluftschweine bestaunen.
LöschenLG Ute
Ich muß blogmäßig viel nachholen und habe mich eben an deinem Schweinepost erfreut!Eng thematische Ausstellung mag ich sehr.Gern hätte ich mir das im Original angesehen.
AntwortenLöschenDein fröhlich schauendes Schwein gefällt mir sehr, was für eine Fummelei!
viele Grüße, Karen