Im Mai habe ich aus gegebenem Anlass meine Färbeversuche aus der Natur mit Löwenzahn fortgesetzt. Färben im Glas/Solarfärben sollte es sein. Verschiedene Stoffe wurden mit verschiedenen Beizen behandelt. Alles schön aufgeschrieben und den Zettel dann gut weggelegt. Ja, und jetzt ist er halt weg. Da ich kein Aluminiumacetat hatte, aber unbedingt färben wollte, beizte ich mit Kupfer- und Eisensulfat. Beizen ist nötig, da sich die pflanzlichen Farbstoffe nicht direkt mit der textilen Faser verbinden können. Sie brauchen etwas zum Andocken an die Faser. Diese Aufgabe übernimmt die Beize: sie verbindet sich einerseits mit dem Textil, und auf der anderen Seite mit dem Farbstoff.
Vorgebeizte Fasern nehmen beim Färben mit Pflanzen die Farbe besser auf und sorgt für die Lichtechtheit
Die Art der Beize hat einen Einfluss auf das Farbergebnis. Zum Teil einen großen Unterschied, wie den zwischen Zitronengelb und Dunkelgrau!
Tja, und dass kann man hier sehr gut sehen. Meine genutzten Beizen haben also eher das Farbergebnis grau erzeugt.
Dabei fing es so schön leuchtend an. Überall blüte der Löwenzahn und verwandelte die Flächen in leuchtendes Gelb. Und nicht nur die Flächen blühten auch aus jeder Ritze quoll es. Das gab uns allen Hoffnung, dass es bald Sommer werde.
So strahlend leuchtete mein schöner Färbeinhalt zu Beginn.
Und so sah er nach ein paar Wochen vor dem Öffnen aus. (da hatte ich den Zettel noch)
Naja. Learning by doing. Jetzt werde ich mir ersteinmal die Beize Aluminiumacetat besorgen, vor allem, da ich gerade solch wunderschöne Pfingstrosen im Garten habe. Die möchte ich auch gerne zum Färben benutzen.
Da dieser Versuch Teil meines Jahresprojektes "Färben mit der Natur" ist, velinke ich zur die.Zitronenfalterin.
Meine Idee ist, jeden Monat mit
einer Zutat aus der Natur
Färbeexperimente auf Stoff oder vielleicht auch Papier zu machen. Bin auch gespannt, welche weiteren Möglichkeiten ich über
das Jahr entdecke und austesten kann. Hier findest du die Experimente der Vormonate.
Ich beteilige mich an der Aktion "gemeinsam durch dieses Jahr" organisiert von Andrea. Verlinkt sind alle Teilnehmer*innenbeiträge auf dem Blog "die Zitronenfalterin". Jeden 1. eines Monats treffen wir uns dort, stellen unser Projekt vor, berichten von Fort- und Rückschritten, Erfolgen und Problemen.
Das Verlegen des Zettels hätte auch mir passieren können... Aber vielleicht klappt es mit einer anderen Beize. Aus Erfahrungen lernt man, so ist das halt.
AntwortenLöschenSo eine feines Löwenzahngelb wäre natürlich klasse.
Liebe Grüße
Andrea
Ja, Andrea. Ich werde es weiter probieren mit einer anderen Beize. Die Natur hält ja wunderschöne Farben bereit. Die Glasfärbung soll mit Alaun besser funktionieren. Ich bleibe dran.
LöschenLG Ute
Oh, das ist wieder sehr interessant! Danke dass Du das Beizen erklärst! Liebe Grüße!
AntwortenLöschenOh, diesen Beitrag habe ich ja völlig übersehen... Solche Glasfärbungen hab ich noch nie versucht und weiß nun zumindest, dass es nicht gut mit Eisen- und Kupfersulfat klappt.
AntwortenLöschenHast du inzwischen einen Versuch mit den Pfingstrosenblüten unternommen?
LG Ulrike