Samstag, 26. August 2017

Ein Bruch im Fluss

Gerade als ich total bei mir, im herrlichen Fluss freihand quilte, überlege ich dabei, ich könnte ja mal einen Post über meine Füsschen schreiben, speziell die Stick- und Quiltfüße.

Mein Arbeitspferd hat mir 12 Jahre treue Dienste geleistet, hatte mittlerweile einen Riß, in den sich die Fäden krochen und mich ausbremsten und auch das Plastik war schon ziemlich porös und böckelig.

Ich habe mir einen neuen Freihandstickfuß aus Metall gegönnt. Mit einer Öffnung vorne. Davon habe ich mir mehr Sicht und mehr Beweglichkeit versprochen. Aber wenn ich mehere Lagen quilten möchte oder besticken, eventuell mit Stickereien versehen oder erhitzen Materialfetzen etc. ist das Verheddern vorprogrammiert.



Also habe ich mir meinen "alten" Quiltfuß wieder aufgesetzt (den ich natürlich noch nicht entsorgt hatte - das hätte ich als Verrat empfunden, wir haben so viele Projekte gemeinsam gemeistert....)

Und ZACK - ein Knall  - ein Schreck und mein toller Stickfüß war einmal und mir flogen die kleinen Teile um die Ohren.


OK - es war abzusehen, deshalb hatte ich ja auch schon einen neuen Fuß gekauft.

hier kann man sehr gut sehen, wie abgenutzt er schon war....


Ja, und was soll ich sagen. Er hat es nicht überlebt.


Freitag, 18. August 2017

Vom Monoprint zum textilen Bucheinband





Diese Monoprints sind im letzten Winter entstanden. Ich wollte ein wenig Ordnung schaffen und habe damit begonnen, meine Farben zu sortieren. Weit bin ich nicht gekommen, da ich ausprobieren wollte, wie sich Acryfarbe auf Stoff macht. Es hat einen ziemlich harten Griff. OK. Jetzt wusste ich das. Sie wurden also wieder zur Seite gelegt.

Ich experimentiere gerne, aber immer auch irgendwie ergebnisorientiert. Jetzt habe ich sie zu textilen Buchhüllen weiterverarbeitet.

In zwei Wochen ist LaWerra. Eine Frauenkunstausstellung, die ich mit organisiere. Dort stelle ich  meine Arbeiten aus dem Mixed Media Bereich aus. Textile Wandbehänge. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass wenn FRAU zu einer solchen Veranstaltung geht, sie auch immer gerne etwas mit nach Hause nehmen möchte. Bei mir ist das jedenfalls so. Da aber so viel Schönes eigentlich später nicht so wirklich genutzt werden kann, biete ich gerne auch immer sogenannte "functional art" an. Etwas was man auch brauchen/benutzen kann.
So was wie Buchhüllen. Oder kleine Aufbewahrungsutensilien. Die liebsten Begleiter und wunderschöne Mitbringsel.

Ja, und da habe ich mich wieder an die Monoprints erinnert. Ideal als Grundlage. Dazu wurden durch sehr viel Oberflächenbearbeitung Strukturen geschaffen. Garne, Fäden und Tüdelü wird lagenweise aufgebracht und mit freier Maschinenstickerei fixiert. (Tüdelü ist eigentlich alles, was ich nicht irgendwo leigen lassen kann, Papierchen, Fädchen, Federchen, Wolle, Garnabschnitte,......)




Ich benutze sehr gerne dieses varigated Garn. Durch den Farbverlauf kann man sehr schön bestimmte Bereiche betonen.


Zum freien Sticken stelle ich die Fadenspannung auf 0 und senke den Tranporteur ab. Ich benutze Topstich-Nadeln für alle meine Stickereien. Diese haben ein größeres Nadeloer. Dadurch gleitet der Faden ruhiger und reisst nicht so leicht.
Da ich die Nadeln je nach dem was ich gerade nähe, bwz. sticke oft wechsele, aber mir nie merken kann, welche Nadel gerade in der Maschine ist, habe ich mir ein Chart genäht. Hier parke ich alle Nadeln und eine Stecknadel (rotes Köpfchen im Bild) markiert, welche Nadel gerade im Einsatz ist.

Das nächste Stück wurde mit Zeitungsausschnitten laminiert. Dazu benutze ich Weißleim. Wenn man nach einer Trocknugszeit diesen Kleber wieder abwäscht und das Papier abrubbelt, bleibt die Druckerschwärze auf dem Untergrund und gibt sehr schöne Effekte.  Das macht so viel Spaß und der Aha-Effekt ist enorm.





Hier habe ich mir schöne bunte Bilder aus Zeitschriften ausgerissen und laminiert.

 Irre oder?






Sonntag, 13. August 2017

Kommunikation mit Entfärbepaste

Kommunikation ist das Thema des nächsten Round Robin. Wir kommunizieren alle. Persönlich, elektronisch, manche schreiben sogar noch Briefe per Hand oder telefonieren. Dennoch habe ich den Eindruck, dass  Kommunikation sehr schwierig ist und durch die Schnelllebigkeit, der Fülle an Informationen und Kommunikationsmittel sehr viel verloren geht und miskommuniziert wird.

Ich habe lange überlegt, wie ich das Thema umsetzen soll. Zuerst fiel mir der Satz ein "Ich bin nur für das verantwortlich was ich sage, nicht für das, was du hörst." Es fällt auf, dass vieles anders verstanden oder interpretiert wird, als es gesagt/gemeint wurde.

Aber dann habe ich mich anders entschieden. In meinem beruflichen Alltag kommuniziere ich hauptsächlich per Mail. Diese Mails haben den Papierbrief abgelöst. Jetzt beobachte ich gerade einen Prozess, bei dem die formalen Briefregeln durch den Gebrauch der elektronischen Gadgets, wie Smartphone oder Tablet abgeschafft werden. Es gibt keine Anrede mehr, keine Einleitung, keine Grußformel.

Übrig bleibt: "need information for xy, send from my samsung mobile". Kein Name in der Mailadresse erkennbar....

Da ich aber so konditinoniert bin, dass ich im beruflichen nicht in rudimentären Twitter- oder Whatsapp-Sätzen schreiben kann, antworte ich höflich...

"Dear Samsung Mobile,
.....

Ich wollte diese kurzen Sätze vom Handy zum Rechnerbildschirm darstellen. Dazu habe ich für das Handy einen Druckstock hergestellt aus einem Schaumstoff mit sehr rauer Oberfläche. Lag rum, da der Mann gerade Fenster abschleift.




Für den Bildschirm habe ich mit einer Pappe (war eine Geschenkverpackung) experimentiert..


Und dann weiterverarbeitet.

Hat mich nicht so überzeugt.

Weiter gedruckt, auf Papier, verschiedenen Stoffen.






Jetzt stellt sich die Frage, wie arbeite ich es in den Round Robin ein. Es haben ja schon drei Personen vor mir daran gearbeitet. Applikation? Direkt in die Arbeiten drucken? Drucken mit Entfärbepaste? Da ich die Eigenschaften des Stoffs nicht kannte, liess ich mir eine Probe  des Originalstoffs vom "Eigentümer" des RR schicken.

Weitere Versuche mit Entfärbepaste. Es funktionierte. Also druckte ich mutig auf die Originalarbeit.

 die noch feuchte Paste
 nach dem Bügeln
 an dieser Stelle hat es nicht so gut geklappt.

Super. Mission achieved. Die Umsetzung hat funktioniert. Das Teil kann auf die Reise gehen zur nächsten Künstlerin der TexArtist-Gruppe.

P.S. Ulrike  (Ulkau) hat recht (siehe Kommentar). Natürlich habe ich mit Dampf und feuchtem Tuch gebügelt. Eigentlich muss das Teil auch gewaschen werden zum Fixieren. Aber das habe ich mich nicht getraut.